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Gut Riedelsbach

Gut Riedelsbach

1. Bier- und Wohlfühlhotel
Gut Riedelsbach

Bernhard Sitter ist die bemerkenswerteste Person der deutschsprachigen Bierwelt und der erste Diplom-Biersommelierwirt Deutschlands.Gemeinsam mit seiner Familie hat er das Gut Riedelsbach am Nationalpark Bayerischer Wald mit Landhotel, Gasthausbrauerei und Brauerei-Kulturmuseum in eine eigene Kategorie der europäischen Wellnesshotellerie geführt. Zudem wird er seit einem Jahrzehnt regelmäßig in die Jury des „World Beer Cup“, dem größten und bedeutendsten Bierwettbewerb der Welt, berufen.

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Im Gespräch mit Bernhard Sitter

Das sollten sie einmal ausprobieren!

Ausgezeichnet!

Bayerische Bierwohlfühl-Tage

Fühlen Sie sich wie Gott im „Bierhimmel“. Genießen Sie einen unvergesslichen Urlaub im 1. Bier- und Wohlfühlhotel der Welt mit Biermenü (mit Bierbegleitung) und BernhardsBayerischemBierBottichBad (BBBBB) bekannt aus Funk und Fernsehen.
Mit dabei:
4x Übernachtung mit Bierhotel Verwöhnpension
Benutzung Hallenbad, Außensprudelbecken, FKK-Dach Pool, versch. Saunen, Ruheräume und Fitnessraum
1x BernhardsBayerischesBierBottichBad
1x 10er Pack Bierreise für Zuhause (pro DZ)

Infos und Buchung im 1. Bier- & Wohlfühlhotel Gut Riedelsbach
E-Mail: info@bierhotel.bayern
Tel.: +49 (0)8583 96040
www.gut-riedelsbach.de

Alkoholgehalt

Bernhard Sitter jun.

Der Alkoholgehalt eines Bieres hängt mit dem Gehalt der Stammwürze zusammen, aber auch mit der Reife- und. Gärzeit des Bieres. Er wird in der Einheit Volumenprozent (% vol.) angegeben. Bei gängigen Biersorten liegt er um die 5 % vol. Craft-Biere, wie zum Beispiel India Pale Ales (IPAs), enthalten oft deutlich mehr Alkohol.  Starkbiere können sogar auf 10 % vol. und mehr kommen. In Deutschland ist vorgeschrieben, dass der Gehalt an Volumenalkohol auf dem Etikett der Bierflasche angegeben sein muss.

Grad Plato

Bernhard Sitter

Grad Plato (°P) ist die Einheit, mit der die Stammwürze im Bier gemessen wird. Benannt ist die Maßeinheit Grad Plato nach dem deutschen Chemiker Fritz Plato. Bei 20 °C entspricht 1 °P genau 1g Extrakt pro 100g Anstellwürze.

Liegt etwa die Stammwürze bei einem Pils bei 11 Prozent, so enthält es 89 Prozent Wasser. Der gleichbleibende Gehalt an Stammwürze ist entscheidend für den Charakter des Bieres. So können Brauereien durch das Messen des Extraktgehaltes eine gleichbleibende Qualität gewährleisten.

1. Bier- und Wohlfühlhotel
Gut Riedelsbach***s

Riedelsbach 12
94089 Neureichenau

+49  8583 96040
www.gut-riedelsbach.de

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Braumeister

1. Dampfbierbrauerei Zwiesel

Famiele Pfeffer

1. Dampfbierbrauerei Zwiesel

Die Tradition unseres Hauses geht zurück auf Wolfgang Pfeffer, der im Jahr 1889 die Brauerei gründete. Von ihm stammt auch das Rezept für unser Dampfbier. Seine Ansprüche an Qualität und Geschmack sind heute noch Richtschnur für unsere Braukunst. Die Brauerei ist seit Gründung in Familienbesitz und wird heute von Mark Pfeffer in der 5. Generation geleitet. Das alte Brauhandwerk wird von ihm weiter gepflegt – denn er legt größten Wert darauf, dass in seiner Brauerei ursprünglich, echte Biere mit Charakter gebraut werden.

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HOMESTORY 1. DAMPFBIERBRAUEREI ZWIESEL

Famiele Pfeffer

Die Dampfbierbrauer von Zwiesel

„Omnia praeclara rara“, zu deutsch: „Alles Vortreffliche ist selten“ ist die Leitlinie von Elisabeth und Mark Pfeffer für ihre 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel. Sie führen die Brauerei seit 20 Jahren und das mit großem Erfolg. Andreas Keller, ihr junger Braumeister, sorgt für ein feines Sortiment und den guten Biergeschmack.

Ich treffe die drei im Schalander. An jenem Ort einer Brauerei, an dem sich früher, als das Brauen noch viele Hände brauchte, die Belegschaft für die Arbeit umzog und ihre Pausen verbrachte. Heute gehört der Schalander den Gästen und ist eine stilvolle Lokalität für Geselligkeit.

Die 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel ist die letzte noch existierende Brauerei in Zwiesel und mindestens 125 Jahre alt. Mark Pfeffer zeigt auf eine Tafel an der Wand und verweist darauf, dass es anno 1889 in Zwiesel 17 Brauereien gibt. Er erzählt, dass damals ein entfernter Verwandter namens Wolfgang Pfeffer aus Arrach bei Kötzting die Dampfbierbrauerei erwirbt und fortan Bier einbraut. Wann genau aber die Dampfbierbrauerei in Zwiesel tatsächlich gegründet wurde, kann niemand mehr genau sagen, so Mark Pfeffer.

Aber soviel ist sicher, meint Mark Pfeffer. „Das Bier schmeckte schon damals ähnlich wie heute, nur lange haltbar war es nicht“. Die Bürger trugen es in offenen Krügen nach Hause – heute würde man den Vorgang wohl als Bier-to-go beschreiben.

Auf die Frage, wie es zum Begriff vom Dampfbier kam, sagt Mark Pfeffer: „Das ist eine ganz eigene Geschichte. Aufgrund knapper Rohstoffe und fehlender Kühlung wurden vor allem Biere mit obergäriger Hefe eingebraut. Diese liebt Temperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius und führt in offenen
Gärbottichen zu einer stark überquellenden Schaumdecke. Die Schaumbläschen platzen nach und nach und setzen Kohlensäure frei. Das Bier dampfte also im wahrsten Sinne des Wortes und das gab dem Dampfbier schließlich seinen Namen“.

Noch heute gibt das Dampfbier der Brauerei seinen Namen und wird nach wie vor in offenen Gärbottichen eingebraut. Wie vor 100 Jahren reift und lagert es in den alten, tiefen Felsenkellern der Brauerei. Das Ergebnis ist ein sehr mildes, bernsteinfarbiges Bier von außergewöhnlicher Qualität. Die Menschen mögen es, bestätigt Braumeister Andreas Keller und ist überzeugt, dass dieser Bierstil auch künftige Moden überleben wird.

Zur 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel gehörte schon immer auch ein Eiskeller. Eiskeller, erklärt mir Mark Pfeffer, das sind ganz oder teilweise unterirdische Bauwerke, die früher zur Lagerung und Aufbewahrung von Natureis dienten, um im Sommer Lebensmittel zu kühlen oder Bier brauen zu können. Mit der Erfindung der Kältemaschine im ausgehenden 19. Jahrhundert verloren die Eiskeller schließlich ihre Funktion und blieben in der Folge nahezu ungenutzt; Die meisten wurden abgerissen, zugeschüttet oder sind verfallen.

Anders in Zwiesel. Ohne Übertreibung ist der Eiskeller der Zwieseler Dampfbierbrauerei wohl einer der großartigsten weit und breit. Vor einigen Jahren wurde er saniert und wiederbelebt. Ganz großen Wert legte man auf den Erhalt seines Industriecharakters und damit auf die Bewahrung dessen „Seele“, wie Mark Pfeffer betont. Es wäre grundsätzlich wesentlich einfacher und preiswerter, so Keller, altes abzureißen und von Grund auf neu zu bauen. Aber die Geschichte und damit ein Teil der eigenen Identität wäre verloren. Und genau diese Geschichten suchen die Gäste und Besucher, die zu uns kommen. Zudem bewahrt uns diese Haltung vor Austauschbarkeit in unserer Branche und gegenüber Industriebrauereien, resümiert Andreas Keller.

Heute ist der Eiskeller ein kulturelles Element und fester Bestandteil innerhalb der Erlebnisbrauerei. Er bietet außerdem einen stilvollen Rahmen für vielfältige Veranstaltungen.

Wenn Mark Pfeffer an seine Kindheit zurückdenkt, ist das weitläufige Gelände der Brauerei mit seinen Gebäuden für ihn schon immer beeindruckend gewesen. „Für uns war es ein abwechslungsreicher Abenteuerspielplatz,“ betont er. „Insbesondere der Getreidespeicher und die ehemaligen Stallungen der Brauerei waren perfekte Rückzugsorte zum Ausleben unserer Kinderphantasien. Hier verbrachten wir ganze Nachmittage, drehten eigene „Kinofilme“ und haben auch sonst allerlei angestellt“, erzählt er mit einem Schmunzeln. Auf die Frage, ob er dort heimlich auch sein erstes Bier probiert habe, bleibt er dagegen ganz sachlich, verzieht keine Miene und meint. „Ich war wohl schon Gymnasiast. Wenn wir im Kreis der Freude was zu Feiern hatten, tranken wir auch mal ein Bier.“

„Braumeister zu werden, war also nicht so mein Ding“, resümiert er seine Kindheit und Jugend. „Ich bin schon immer mehr der Kaufmann“ betont er und erzählt, dass es ihn nach Abitur und BWL-Studium in Passau in die Schlossbrauerei Kaltenberg nach Fürstenfeldbruck zog. Hier erlernte Mark Pfeffer das Handwerkszeug in Brauereimarketing und Vertrieb.

Inzwischen ist Elisabeth Pfeffer zu uns gestoßen. Wie es ist, wenn man sich eine Brauerei anheiratet, frage ich sie. Sie lacht und meint: „Da gehen einem die Getränke nie aus…“ und fügt an, „obwohl wir wahrscheinlich weniger Bier Zuhause haben als andere Haushalte. Dies läge vor allem daran, dass wir an der Quelle sitzen und in Vorratshaltung deswegen wenig Übung haben. Außerdem ist man in diesem Beruf kaum Zuhause und viel auf Veranstaltungen, Festen und anderen bierigen Anlässen unterwegs. Das ist ein rundum wunderbarer Beruf mit viel Abwechslung.“

Und schließlich frage ich in die Runde, wie es gelingt, dass dem Trio die Ideen nicht ausgehen. Darauf Elisabeth Pfeffer: „Wir sind durchaus experimentierfreudig und auch mutig. Rückblickend haben wir sicher die ein oder andere Idee in den Sand gesetzt. Aber mit zeitlichem Abstand können wir darüber herzlich lachen.“

So war das Kürbisbier nicht wirklich ein Hit. Vielleicht hätten wir es „Pumpkin Ale“ nennen sollen. Lacht. Ähnlich erging es uns mit der Bierspezialität namens Libero. Da hat man schnell gemerkt, dass wir alle zu wenig vom Fußball verstehen. In Kooperation mit einer exzellenten Glasmanufaktur entstand anlässlich einer Weltmeisterschaft eine Trinkglasserie namens Libero. Unser Beitrag war das passende Bier in einer stilvollen weißen Flasche. Was wir als Fußball-Laien nicht bedacht hatten, war, dass es zu dieser Zeit schon länger keinen Libero mehr gab und wir dafür mehr Schmunzeln als Umsatz ernteten.“

„Aber von so etwas lassen wir uns nicht entmutigen,“ bekräftigt Mark Pfeffer. „Die Fähigkeit, sich immer wieder auf neue Ideen einzulassen und geduldig zu bleiben, macht gute Unternehmen aus. Und dass das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen kann, zeigt unsere Biersorte Sommertraum. 2013 eingeführt, avanciert sie 2020 inmitten der Pandemie zum „Lieblingsbier der Münchner.“ „Hier kam alles zusammen“, so Mark Pfeffer: „Eine gute Idee, eine exzellente Rezeptur, Geduld, Ausdauer und zur rechten Zeit die richtigen Menschen am richtigen Platz.“

Und schließlich gibt er noch seine Einschätzung zu viel besagten Innovationszirkeln Preis. „Innovation auf Kommando geht nicht. Viele erfolgreiche Ideen entstehen spontan, andere reifen langsam. Sie lassen sich nicht an Ort, Zeit und bestimmten Mitarbeitern festmachen. Deshalb kommen bei uns neue Impulse aus den unterschiedlichsten Richtungen und jeder Einzelne vom Azubi bis zum Heimservice ist gefragt, sich einzubringen.“

Auf die abschließende Frage in die Runde, wie sich die erste Dampfbierbrauerei Zwiesel in einem Satz auf den Punkt bringen lassen würde, sind sich meine Gastgeber einig:

„Wir sind eine tugendhafte Brauerei, die das Omnia praeclara rara“ von Cicero, zu deutsch, „Alles Vortreffliche ist selten“ für sich zur Maxime ihres Handelns erklärt hat und mit diesem Bewusstsein seine Aufgaben der Zukunft ins Visier nimmt.

1. Dampfbierbrauerei Zwiesel GmbH & Co.KG

Regener Straße 9
D-94227 Zwiesel

+49 (0)9922 84660
info@dampfbier.de
www.dampfbier.de

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Camping Holmernhof Team

CAMPING HOLMERNHOF

Camping Holmerhof

Camping Holmernhof -
Wirtshaus "Zur Leibspeis"

Dass ein besonderes Bier mehr sein kann, als nur eine Halbe von der Lieblingsmarke, sondern ein hoch komplexer Begleiter durch ein ganzes Menü, das möchten die Biersommeliers Annalena und Hans Köck ihren Gästen im Gasthaus „Zur Leibspeis“ im Camping Holmernhof bei Bad Griesbach vermitteln. Zu allen Speisen im Gasthof „Zur Leibspeis“ bieten sich Biere aus der großen Vielfalt im Keller an. In der eigenen Bierkarte finden sich sowohl für Neugierige, als auch für erfahrene Biertrinker interessante und wohlschmeckende Biere aus dem In- und Ausland. Mit dem „ProBIER-Brettl“ haben Gäste die Möglichkeit 4 verschiedene Biere in kleinen Gläsern zu kosten. Es lohnt sich, das aromatische Potenzial der Biere einmal auszuprobieren – schauen Sie vorbei, im Gasthaus „Zur Leibspeis“ bei Annalena und Hans Köck, oder auf einen entspannten Urlaub im Camping Holmernhof.

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HOMESTORY HOLMERNHOF

Mut zum Wandel

Eine Campingresort-Familiengeschichte aus Niederbayern

Hans Köck ist auf einem Bauernhof, dem Holmernhof in Bad Füssing aufgewachsen. In gut zwei Jahrzehnten hat er mit Eltern, Ehefrau Elke und den beiden Töchtern Annalena und Julia zwei Camping-Resorts erschaffen und mit zum Besten in Europa entwickelt. Ob als Gast- oder Arbeitgeber, es geht familiär zu in den Campingresorts. Das Miteinander ist von Freiheit, Verantwortung und gegenseitigem Vertrauen geprägt.

Ich treffe Hans und Annalena im Kur- & Feriencamping Dreiquellenbad in Bad Griesbach. Die beiden empfangen mich mit ihrer unnachahmlichen und ansteckenden Fröhlichkeit in ihrem Büro. Als ich Platz nehme, fällt mir am Fenster stehend eine große Pinnwand mit allerhand Notizen auf. Aber dazu später…

Unsere Unterhaltung beginnen wir ganz vorne. Vorne heißt für Hans Anfang der 90er-Jahre im vergangenen Jahrhundert. Es ist die Zeit, in der er seine Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister absolviert und eines Tages mit einer Frage nach Hause kommt, die ihn nicht mehr loslässt: Werde ich zukünftig den Hof meiner Eltern, ein Milchviehbetrieb mit 19 Kühen, noch wirtschaftlich fortführen können?

Der Holmernhof ist einer der letzten Bauernhöfe inmitten von Bad Füssing, zwischen Hotels und Appartementhäusern gelegen. Seine Familie gehört damals zu den wenigen im ganzen Ort, die nicht am Gesundheitstourismus in Bad Füssing beteiligt ist, beziehungsweise davon lebt. Hans korrigiert sich. Meine Eltern hatten fünf Gästezimmer auf dem Hof. Aber kein daran denken, dass man davon hätte leben können. Für mich als Kind war das schrecklich. Unsere Gäste saßen im Wohnzimmer und bestimmten über das Fernsehprogramm. Allerdings, so Hans weiter, hatten die Gäste auch ihre guten Seiten. Ich bekam schon ordentlich „Schmerzensgeld“ und konnte mir so manchen Wunsch erfüllen, der sonst nicht in Erfüllung gegangen wäre.

Aber dennoch beschloss ich für mich damals: nie Tourismus. Aber, man soll eben niemals nie sagen, lacht Hans. Heute blickt er mit Stolz auf seine beiden Camping-Resorts, die Gäste aus halb Europa anziehen. An jenen Tagen seiner Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister aber rechnet Hans die Möglichkeiten rauf und runter und ihm wird klar, dass es zwei Alternativen gibt: Entweder wir vergrößern den landwirtschaftlichen Betrieb oder wir errichten einen Campingplatz. Damit wären wir die Ersten inmitten von Bad Füssing und in gewisser Hinsicht einzigartig.

Das dafür infrage kommende Grundstück lag baurechtlich im Außenbereich. Der Bürgermeister damals weist vorsorglich darauf hin, dass ein Genehmigungsverfahren bis zu zwei Jahren dauern kann und es nicht sicher wäre, ob am Ende ein positiver Bescheid stünde. In diese Situation hinein entscheiden sich Hans und seine Eltern 1990 vorerst für den Bau eines kleinen Appartementhauses an anderer Stelle, was baurechtlich kein Problem darstellte. Das Haus läuft von Beginn an ausgezeichnet, sodass sich Hans und seine Frau entschließen, sechs Jahre später den Betrieb zu erweitern. Es war verrückt, meint er: Wir hatten genau sieben Monate Zeit um 19 Appartements und eine Tiefgarage zu errichten und waren am Tag eins schon ausgebucht. Der sprichwörtliche letzte Pinselstrich ging nahtlos in ein spontan organisiertes, rauschendes Fest mit allen am Bau Beteiligten über. Alle Anspannung musste raus, meint Hans lachend, und das Fest endete wohl erst im Morgengrauen des nächsten Tages in wohliger Erschöpfung aller Beteiligten, erinnert er sich und hängt ein Augenzwinkern dran.

Inzwischen hat das 21. Jahrhundert begonnen und es liegt auf der Hand, dass Bad Füssing keinen Mangel mehr an Appartements hat. Die Idee vom eigenen Campingplatz kehrt zurück. Die Familie beschließt einen Bauantrag bei der Gemeinde einzureichen. Wie vorhergesagt, vergehen zwei Jahre und ein Monat, bis die Genehmigung erteilt wird. Rückblickend war das kein Nachteil, meint Hans. Hätten wir früher zu Bauen begonnen, wäre der Platz nie so gut geworden. So aber konnten wir die Planungszeit nutzen und die Erfahrungen als Gastgeber im Appartementhaus mit unseren Beobachtungen in der Campingbranche verbinden.

Im März 2002, vier Wochen vor der Eröffnung, steht der halbe Platz schon voller Wohnmobile. Das kommende Angebot hatte sich in Windeseile herumgesprochen und vorzeitigen Buchungen ausgelöst. Am Eröffnungstag ist der Platz restlos ausgebucht und die Stimmung hätte besser nicht sein können.

Die Jahre gehen ins Land und kaum ein Tag vergeht, an dem die Familie nicht an ihrem Lebenswerk feilt. Nach und nach entstehen neue Annehmlichkeiten für die Gäste. Der Holmernhof in Bad Füssing wächst zum Fünf-Sterne-Camping Resort heran. Fünf Sterne stehen für hochwertige Architektur, für anspruchsvolle Ausstattung und einem Dienstleistungsverständnis, das keine Wünsche offenlässt. Unisono betonen Hans und Annalena, dass sie schon immer bei allem, was sie vorhaben, auch einen Blick auf die Standards der gehobenen Hotellerie werfen.

Im Jahr 2014 macht die Familie den Holmernhof energieautark. Mit einer Bio-Energiezentrale in der Anmutung einer Ritterburg setzt Hans auch optisch ein Zeichen und wird zum Vorbild für eine komplett CO₂-neutrale Stromerzeugung und Wärmeversorgung in der Campingbranche. Mit dem Ecocamping-Prädikat für vorbildliches Umweltmanagement und dem EMAS-II-Gütesiegel der Europäischen Union wird der Holmernhof schließlich auch öffentlich für sein Umweltmanagement „geadelt“.

Parallel wächst auch die Familie. Die Eltern hoffen, dass ihre beiden Töchter Annalena und Julia Interesse für den elterlichen Betrieb entwickeln und in ihre Fußstapfen treten werden, drängen sie aber nicht. Heute sind beide Töchter erwachsen, aktiv im Geschehen beteiligt und bereiten sich auf die Nachfolge vor.

Eines Tages begab es sich, dass wir den Campingplatz in Bad Griesbach erwerben konnten, erzählt Hans. Der bisherige Eigentümer, Wolfgang Hartl wollte sein Lebenswerk in guten Händen wissen und mit Blick auf unsere Töchter, entschlossen wir uns, das Angebot anzunehmen und den Campingplatz zu erwerben. Das Camping-Resort Holmernhof Dreiquellenbad in Bad Griesbach ist inzwischen Annalenas Arbeitsplatz. Das Resort bietet seinen Gästen ein umfangreiches Kur- und Wellnessangebot mit eigener Thermalanlage und perfektem Rundumservice. Einkaufen, Essengehen, Friseur, Wellness, Arzt, Physiotherapie, Ausflüge buchen, wir machen alles möglich, was das Herz begehrt, betont Annalena. Nicht zuletzt bevorzugen viele Golfer unser Resort aus Ausgangspunkt. Die Auswahl an hervorragenden Golfanlagen auf engstem Raum ist auch nirgendwo in Europa größer als bei uns, freut sie sich.

Annalena ist ein echtes Energiebündel und liebt die Herausforderung. Und das schon immer. Aufgrund ihrer exzellenten Leistungen als Schülerin und in der Weiterbildung wird sie mit Stipendien belohnt. Besonders gerne denkt Annalena an ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau im Kurhotel Mürz in Bad Füssing zurück. Das war großes Glück, in einem exzellent geführten Familienunternehmen lernen zu dürfen, betont sie. In gleichem Maße lobt sie ihre Hotelfachschule in Passau. Wir haben es damals im Team bis zur bayerischen Meisterschaft der Hotelfachschulen geschafft und sind am Ende nur den Münchnern unterlegen und versieht das „Münchnern“ mit einem charmanten Lächeln.

Mit Blick auf ihren heutigen Betrieb meint sie, aller Anfang ist schwer. Als ich in Bad Griesbach die Leitung des Resorts übernahm, war ich unsicher und musste mir den Respekt im Team erst erarbeiten. Immerhin arbeiten hier gut fünfzig tüchtige Persönlichkeiten, die ihr Fach beherrschen. Denen musst du erst einmal beweisen, dass du auf der Höhe bist, ergänzt sie.

Wissen und Können sind das eine, Führung das andere, weiß Annalena. Es geht nicht darum, die Tochter vom Chef zu sein, sondern darum, selbst zu überzeugen und die Menschen zu gewinnen, mit denen man tagtäglich zusammenarbeitet. In schwierigen Momenten, sagt Annalena, war es hilfreich, dass ich im Ausbildungsbetrieb schon mal ins kalte Wasser springen und in der Ausbildung die Restaurantleitung übernehmen durfte. Und dann ist sie wieder ganz Energiebündel und betont: Man wächst mit seinen Aufgaben.

Beim Blick auf die Zukunft sind Annalena und Hans zuversichtlich. Sie können auf einer soliden Basis aufbauen und genießen bei Mitarbeitern und Gästen großes Vertrauen. Dieser Wert ist durch nichts zu ersetzen, betonen sie beide.

Für die nächste Zeit heißt es, qualitativ weiterzuwachsen. Allen voran im Gesundheitsbereich. Seit Kuren wieder genehmigt werden, ist dieses Segment stark im Wachsen. Deshalb haben sie sich entschlossen, eine eigene Beratungs-Hotline als Service einzurichten, um den Interessenten schon bei der Beantragung einer Kur mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das ist mehr als naheliegend, denn beide Resorts in Bad Griesbach und Bad Füssing bieten ein umfassendes Kurangebot. Dabei haben Kuren nicht mehr zwingend mit Kranksein zu tun. Immer mehr jüngere Gäste kommen auf den Holmernhof und betrachten das Kurprogramm als Lifestyle-Angebot. Es ist inzwischen angesagt, etwas für seine Gesundheit zu tun, um fit für die Herausforderungen des Alltags zu sein, betont Annalena.

Auch der Campingboom hält an und wandelt sich zugleich. Zelten auf der Wiese war einmal. Die Nachfrage nach ausgezeichneten Campingplätzen ist inzwischen viel größer als das Angebot, so Hans. Campingurlaub ist eine Lebensstilfrage geworden und so manches Wohnmobil kostet so viel wie eine Eigentumswohnung in der Stadt. Entsprechend anspruchsvoll sind unsere Gäste, die aus allen Gesellschaftsschichten kommen und gemeinsam die Sehnsucht nach Freiheit, Individualität und Nähe zur Natur teilen.

Auf die Frage, ob sie selbst Camper seien, müssen beide lachen. Denn in der Tat, erst vor vier Jahren sind sie zu ihrem ersten Campingurlaub aufgebrochen. In einem Kastenwagen von Hymer, dem „Fredl“ (Name des Wohnmobils). Annalena bereist seither mit ihrem Mann im Wohnmobil die Welt. Bis Neuseeland haben sie es schon geschafft. Diese Reisen, meint sie, sind sehr inspirierend und bereichernd. Dabei geht es nicht um die eine große Idee, sondern um die vielen kleinen Details, die man zufällig entdeckt und mit nach Hause bringt.

Ja, und da ist noch die Pinnwand vor dem Fenster im Büro. Beim genaueren Hinsehen wird klar, da hängt ein Ausschnitt der Holmernhof-Zukunft in Bildern, Zeichnungen und Memos. Jede Idee wird hier geparkt. Je länger und höher etwas angepinnt bleibt, desto wahrscheinlicher wird die Umsetzung, so das Gesetz dieser Pinnwand. Und ganz oben hängt aktuell die Skizze einer Brauanlage. Die ist schon gekauft, verrät Hans. Wir müssen nur noch das Gebäude drum herumbauen, fügt er lapidar hinzu.

Beide, Annalena und Hans, sind Biersommeliers. Annalena im übrigen auch Wein-Sommelière. Bierbrauen bezeichnet sie als spektakulär. Aus nur vier Grundzutaten so unterschiedliche sensorische Erlebnisse erzeugen zu können, findet Annalena einfach überwältigend.

Während die Bierindustrie Masse mit dem immer gleichen Geschmack produziert, beleben kleine Manufakturen die Biergenuss-Szene mit spektakulären Bieren und Aromen, die einem nicht mehr aus dem Sinn gehen, schwärmt Annalena. Und Hans erinnert sich an eine Online-Bierverkostung, bei der der Braumeister einer kleinen Manufaktur eine Dreiviertelstunde begeisternd über ein einziges Bier erzählen konnte. Diese Typen machen den Unterschied, bekräftigen beide.

Schon seit geraumer Zeit beschäftigen sich Annalena und Hans mit dem Thema Bierkultur und -genuss und sind seit 2020 Partner der Bierkulturregion Niederbayern. In ihren Restaurants reichen sie den Gästen ausgesuchte Bierspezialitäten und reisen dafür wie Scouts durch halb Europa. Neben der Brauanlagenskizze auf der Pinnwand hängt in gleicher Höhe die Vision von einer Grillstation. Ein Traum von Hans, der, wenn er Wirklichkeit wird, alles in den Schatten stellen wird, was wir uns bisher unter Grillen so vorstellen können, verspricht er mit kraftvoller Stimme, die keinen Zweifel darüber aufkommen lässt, dass das schon inzwischen mehr als nur ein Sehnsuchtsbild ist.

Zum Schluss reden wir noch über die Spezies Camper an sich. Die beiden sind überzeugt, dass das die besten Urlauber sind, die man sich wünschen kann. Leger, gemütlich und gesellig und jenseits aller Steifigkeit, so beschreiben die beiden ihre Gäste. Camper sind viel redseliger als der traditionelle Urlauber, ist sich Hans sicher und wettet, dass er auf den ersten Blick einen Ferienwohnungsgast von einem Camper unterscheiden kann. Denn die Camper, so Hans, finden sich schnell in Gruppen zusammen und reden doppelt so viel. Und noch eine Beobachtung haben die beiden gemacht: Den täglichen Spüldienst müssen zu neunzig Prozent die Männer übernehmen … na dann.

DAS SOLLTEN SIE EINMAL AUSPROBIEREN

Holmernhof Biertasting

Erfahren Sie gemeinsam mit den Biersommeliers Annalena & Hans Köck die wichtigsten Fakten rund um das Kult(ur)getränk Bier. Während wir gemeinsam unseren Holmern´s Rausch brauen, lernen und helfen wir Ihnen die sensorischen Eindrücke bei der Verkostung sprachlich treffend auszudrücken. Das Bier wird mit all seinen Facetten erkundet. Es werden verschiedene deutsche und internationale Bierstile probiert, um Unterschiede und Merkmale zu erkennen und zu erlernen. Am Ende absolvieren Sie unser Bier Quiz, und der Abend klingt gemütlich bei einer Bierspezialität aus. Das Seminar richtet sich an Bierinteressierte aller Art, Hobbybrauer und Freunde der Bierkultur.

Infos und Buchung bei Kur- und Feriencamping Holmernhof
E-Mail: biertasting@camping-bad-griesbach.de
Tel.: +49 (0)8532 96130
www.biertasting-bayern.de

Camping Holmerhof

Bier & Käse

Annalena Maier-Köck

Probiere mal einen Weißbierbock mit Rotschimmelkäse oder ein Schwarzbier mit Camembert. Du erlebst ein tolles Geschmackserlebnis.

Lagerung

HANS KÖCK

Behandle Bier wie einen rohen Fisch! Immer kühl und dunkel lagern und du wirst lange den unverfälschten Geschmack erleben, wie frisch gezapft aus dem Lagertank der Brauerei. 

Camping Holmernhof*****

Singham 40
94086 Bad Griesbach
Bayerischer Wald

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Landgasthof Kammbräu

Landgasthof Kammbräu

Der seit Generationen von der Familie Kamm geführte charmante Landgasthof steht für besonders erholsamen Urlaub und anspruchsvolle Naturküche im Bayerischen Wald. Inhaberin Sigrid Kamm ist nicht nur Gastgeberin, sondern auch Küchenchefin und Kräuterliebhaberin. Lassen Sie sich ruhig anstelle eines Weins mal eines der vielen außergewöhnlichen Biere von Partnerbetrieben der „Bierkulturregion“ zum Menü empfehlen – es werden wahre Entdeckungen der regionalen Braukunst kredenzt. Das Wirtshaus strahlt Gemütlichkeit aus, der stilvolle Gastgarten bietet im Sommer pure Erholung im Grünen. Zum nachhaltigen Gesamtkonzepts des Kammbräus gehört, dass der Fisch aus den Quellwasserweihern des Anwesens kommt, zudem der Eigenanbau von Obst, Gemüse und Kräutern. Biofleisch und Bioeier stammen vom Bauernhof nebenan. Ebenfalls selbstverständlich: eine CO2-neutrale Energieversorgung. Im Gebäude „Altes Brauhaus“ nächtigen Gäste umgeben von jahrhundertealten dicken Wänden in Natur-Design-Zimmern, im Haupthaus können sie wählen zwischen Unterkünften in einem traditionellen Landhausstil oder in einem neuen gemütlich-schicken Style. Im Übernachtungspreis inkludiert ist die activCARD Bayerischer Wald, das Vital-Frühstück vom Buffet sowie die Nutzung von Whirlpool, Sauna und Dampfbad und vieles mehr, insbesondere spezielle Leistungen für Wanderer und Mountainbiker. E-Bikes können vom Haus gemietet werden.

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Das sollten Sie einmal probieren!

Landgasthof Kammbräu

Bräugasse 1
94579 Zenting
+49  9907 89220www.kamm-braeu.de

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Löwenbrauerei Zapfen

Löwenbrauerei Passau

Löwenbrauerei Zapfen

Löwenbrauerei Passau

Franz Stockbauer legte 1874 den Grundstein für die Traditionsbrauerei im Herzen der Stadt Passau. Hier werden Biere mit viel Liebe, Geschmack und Herzhaftigkeit, nach allen Regeln der traditionellen Braukunst gebraut. Heute, so wie damals. Im eigenen Löwenbrauhaus wird die Brauhauskultur gelebt. Genießen Sie hier regionale und bayerische Küche mit den Bierspezialitäten der Löwenbrauerei

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Das sollten Sie einmal probieren!

Löwenbrauerei Passau AG

Franz-Stockbauer-Weg 13
94032 Passau
+49 8517 0050
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reischlhof

Wellnesshotel Reischlhof

Wellnesshotel Reischlhof

Herzlich Willkommen im Bayerischen Wald. Nur 30 Minuten entfernt von Passau, nur 45 Minuten entfernt von der Metropole Linz (Österreich) und Krumau (UNESCO-Weltkulturerbe in Tschechien) liegt der Reischlhof in absoluter Alleinlage mitten im Bayerischen Wald.

Das 4,5 Sterne Hotel mit über 5000 qm Wellness und einer jungen kreativen Küche ist mehrmals ausgezeichnet. 100 % Holidaycheck-Weiterempfehlung, 3 Lilien und 18 Punkte im Relaxguide, sowie mehrere Auszeichnungen garantieren Ihnen einen perfekten Urlaub.

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HOMESTORY REISCHLHOF

Der Wellness-Pionier im Bayerischen Wald

Hermann Reischl (links) und die Leidenschaft Hotelier zu sein

Der Reischlhof ist ein Idyll in Alleinlage. Ein stilvolles Top-Wellnesshotel für Menschen, welche intensive Erfahrungen schnellen Erlebnissen vorziehen und die eine Auszeit abseits vom Trubel dem abendlichen Bummel über eine Flaniermeile vorziehen.

Wir sind nach Sperlbrunn, einem kleinen Ort im Wegscheider Land gefahren. Es ist eine gute halbe Stunde Autofahrt von Passau hierher und schon der Weg lohnt sich. Er führt ein Stück entlang der Donau und zweigt dann waldwärts ab. Nach einer gemütlichen Fahrt über welliges Land mit ein paar eingestreuten Dörfern erreichen wir den Reischlhof. Das schmucke Hotel wirkt, als wäre es einfach so in die Landschaft gestreut. Natur pur.

Am Hoteleingang angekommen, weist uns ein Schild darauf hin, was wir hier finden werden: „Nicht daheim – und doch zu Haus“. Wir sind verabredet mit Hermann Reischl, der mit seiner Familie die elterliche Pension zum Top-Wellnesshotel weiterentwickelt hat.

Hermann begrüßt uns mit seinem verschmitzten Lächeln. Angesprochen auf das Schild mit dem Versprechen im Eingang landen wir gleich bei der Frage, was eigentlich Heimat für ihn persönlich sei. Heimat, so seine Überzeugung, das sind primär schöne Kindheitserinnerungen. Es ist der typische Duft von Wiesen und Wald von unseren Streifzügen nach der Schule, die Familie, das Zuhause, die Freunde aus Kindertagen. Manchmal steigen diese schönen Erinnerungen auf ins Bewusstsein und lösen wohlige Gefühle aus.

Er erinnert sich, wie er mit seinen Freunden oft stundenlang im Wald unterwegs war und wie sie dabei die Zeit vergaßen. Manchmal, gesteht er, war es auch ein wenig langweilig. Heute gibt es Momente, da würde man sich gelegentlich einen Hauch von dieser Langeweile zurückwünschen und denkt dann, verdammt, wann habe ich endlich mal wieder Zeit für ein wenig „Nichts“. Im Idealfall kann man seiner Heimat ein Leben lang Kraft schöpfen.

Nun, der Bayerische Wald ist die Heimat von Hermann Reischl und er kennt ihn wie seine Westentasche. Auf die Frage, wo denn seine Grenzen verlaufen, antwortet Hermann mit einem Lachen und meint, der Bayerische Wald beginnt und endet je nach Perspektive für jeden woanders. Doch in einem sind sich alle einig. Die Region hat in den letzten zwei Jahrzehnten den erfolgreichen Strukturwandel von einer unterentwickelten ehemaligen

Grenzregion zu einem attraktiven Lebensraum geschafft und hochwertige Urlaubs- und Freizeitangebote, moderne Arbeitsplätze und spannende Unternehmensansiedlungen realisieren können.

Der Zuwachs an Lebensqualität ist hoch und die Menschen schätzen es, in einer intakten Natur und Kultur leben und arbeiten zu können, so Hermann Reischl. Doch das bleibt nicht unbemerkt, so Hermann. Es lohnt ein kritischer Blick auf die ein oder andere Region in Bayern, um sich klarzuwerden, wie schnell eine aufstrebende Region zum begehrlichen Spekulationsobjekt werden und seine Identität aufs Spiel setzen kann.

Wenn ich montags mit unseren Gästen wandern gehe – ich vertrete gelegentlich meinen Vater – dann erleben wir zusammen den neuen Luxus, so Hermann. Natur und Ruhe pur: nichts hören, nichts sehen, niemandem begegnen. Das ist leiser Luxus. Der Gegensatz dazu wäre, diesen Weg mit hunderten von Wanderern gleichzeitig teilen zu müssen, wie wir es von vielen Zielen im Alpenraum kennen. In gewisser Weise wäre das dann die Zerstörung dessen, was man sucht, indem man es findet. Die Welt hat dafür sogar ein neues Wort kreiert: „Instagramability“

Hermann Reischl ist überzeugt, dass die Zukunft im Tourismus von zwei gegensätzlichen Entwicklungen geprägt sein wird:  Massentourismus und Individualtourismus. Dazwischen liegt die tote Mitte. Die heißt nicht umsonst so, so Hermann. Man wird sich entscheiden müssen, was man will. Wir haben uns den Individualtourismus entschieden und planen vorausschauend, investieren maßvoll, behandeln die Menschen um uns herum gut und arbeiten auf Augenhöhe mit ihnen zusammen, so Herrmann.

Das ist auch unser Selbstverständnis als Familienunternehmen. Unser Hotel trägt unseren Namen und unser zentrales Anliegen ist es, dass es allen gut geht. Konzerne mögen da anders denken, mit Niedriglöhnen arbeiten und mehr in Standorten als in Kulturräumen denken. Familiengeführte Hotels wie wir haben uns schon früh mit Themen wie gerechter Bezahlung und angemessenen Arbeitszeiten beschäftigt und Lösungen mit unseren Mitarbeitern in beiderseitiger Wertschätzung gefunden. Wertschätzung, so Hermann ist ein viel bemühter Begriff. Für uns ist es eine Haltung, die nur auf Gegenseitigkeit dauerhaft funktioniert. Das hat sich rumgesprochen und so können wir stolz darauf sein, dass der überwiegende Teil unserer Mitarbeiter aus der Region kommt und viele schon lange mit uns zusammenarbeiten.

Der heute Reischlhof ist aus einem Bauernhof mit einem kleinen Laden heraus entstanden. Wer mutig war, so Hermann, hat den Sprung zum Hotel gewagt und wer sehr mutig war, ein Wellnesshotel erschaffen.

So wie einst die Lebensmittelläden von den Supermärkten verdrängt wurden, könnte es eines Tages auch den Wellnesshotels ergehen. Die Wellnesseinrichtung ist inzwischen ein Basisangebot der Hotellerie und man wird in Zukunft keine zehn Pools und keine zwanzig Saunen mehr benötigen, um einen Vorsprung zu erreichen.

Nachhaltigkeit, stilvolles und wertiges Interieur und ein unverkrampfter authentischer Service, der sich in persönlicher Zuwendung zu den Gästen ausdrückt, werden das Wellness-Ökosystem der Zukunft ausmachen. Architektur und Ausstattung werden zu Muss-Kriterien. Individueller, empathischer Service, zu Begeisterungskriterien werden.

Ein Vorteil für diejenigen, so Hermann, die schon heute ein motiviertes, authentisches und bestens geschultes Team um sich haben. Unsere Gäste bezahlen uns nicht für ein Wellnessprodukt, sondern für Erlebnisse und Erfahrungen, die ihnen motivierte Dienstleister bereiten. Wenn sich Mitarbeiter und Gast von Mensch zu Mensch beispielsweise über Facebook verbinden, dann ist das die höchste Auszeichnung für uns als Gastgeber.

Nachhaltigkeit, stilvolles und wertiges Interieur und ein unverkrampfter authentischer Service, der sich in persönlicher Zuwendung zu den Gästen ausdrückt, werden das Wellness-Ökosystem der Zukunft ausmachen. Architektur und Ausstattung werden zu Muss-Kriterien. Individueller, empathischer Service, zu Begeisterungskriterien werden.

Ein Vorteil für diejenigen, so Hermann, die schon heute ein motiviertes, authentisches und bestens geschultes Team um sich haben. Unsere Gäste bezahlen uns nicht für ein Wellnessprodukt, sondern für Erlebnisse und Erfahrungen, die ihnen motivierte Dienstleister bereiten. Wenn sich Mitarbeiter und Gast von Mensch zu Mensch beispielsweise über Facebook verbinden, dann ist das die höchste Auszeichnung für uns als Gastgeber.

Auf die Frage, ob es denn einen bestimmten Zeitpunkt gab, ab dem der heutige Reischlhof seinen Anfang nahm, antwortet Hermann in einem Bild: 2010 haben wir die Weichen neu gestellt. Ab 2014 lief der Motor rund und wir ihn mit mehr „Öl befeuert“. 2017 wussten wir, wie viel PS wir auf die Straße bringen müssen, um mitzuhalten. Seitdem läuft der Motor rund.

Gefragt danach, was den Reischlhof unvergleichbar macht, meint Hermann Reischl, die Alleinlage und die Menschen, die ihn mit Leben füllen. Wir konnten unser Hotel zu einer Zeit entwickeln, wo das noch möglich war.

Mit Blick auf Betrieb und Zukunft meint Hermann, da bin ich mittlerweile sehr gelassen. Das hat sich entwickelt. Früher war ich nicht so entspannt. Ansonsten hat mir strategisches Denken und vorausschauendes Handeln immer sehr geholfen. Mich interessiert weniger, was gerade ist, vielmehr bin ich sehr aufmerksam für das, was in der Zukunft liegt und ich wechsle gerne mal die Perspektive und schaue von außen auf unser Haus.

Auf die Frage, ob man als Unternehmer Vorbilder, Leitbilder oder andere Quellen hat, die einen inspirieren, wenn man Rat benötigt, schmunzelt Hermann und meint scherzhaft: Ich lese jeden Tag das Handelsblatt und studiere die Aktienkurse … Nein. Im Ernst gehe ich fünfmal die Woche joggen, 5 bis 10 Kilometer. Das genieße ich und hier und da kommen auch gute Gedanken und Ideen auf. Was das Joggen betrifft, hat mir – wenn man Corona mal etwas Gutes abringen will – die Pandemie geholfen, einen Rhythmus zu finden. Ich bin früher schon gelaufen, aber nicht regelmäßig. Wenn ich jetzt zwei, drei Tage nicht laufe, werde ich unruhig. Früher, wenn ich mit meinen Freunden lief und einer absagte, war ich froh. Heute bin ich fast schon sauer, lacht Hermann.

Schließlich stellen wir noch die These auf, dass wir als Industrieland Genuss nicht können, weil wir eher bereit sind, spontan 100 Euro für Autopflege auszugeben als für gutes Essen. Hermann dazu:  Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich beobachte, wie italienische Kellner einen Espresso zubereiten, wie viel Aufmerksamkeit und Verve sie da hineingeben. Bei uns in Deutschland wirkt das eher wie eine mechanische Tätigkeit …, den Reischlhof ausgenommen.

Zu guter Letzt, wollen wir noch wissen, wo denn für Hermann Reischl der schönste Ort der Welt liegt: Ohne zu zögern, meint Hermann: Der weltweit schönste Ort ist im Reischlhof und der zweitschönste bei mir daheim.

Das sollten Sie einmal ausprobieren!

Wellnesshotel Reischlhof****s

Sperlbrunn 7
94110 Wegscheid

Telefon: +49 (0)8592 93900

www.reischlhof.de

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Gasthof zum Sonnenwald

Gasthof zum Sonnenwald

Gasthof zum Sonnenwald

Gasthof zum Sonnenwald

Unser Gasthof liegt im malerischen Sonnenwald, einer reizvollen Landschaft in klimatisch ausgewogener Mittelgebirgslage. Hier erwarten Sie erholsame Urlaubstage in herzlicher Gastfreundschaft, umgeben von traumhafter Natur. Genießen Sie vom Brotjacklriegel (1.016 m) einen fantastischen Rundblick auf die malerischen Berge des Bayerischen Waldes.

Mit unseren vielfältigen und attraktiven Angeboten rund ums Erholen, Schlemmen und Genießen sorgen wir dafür, dass Sie sich bei uns wie zuhause fühlen!

Mehr entdecken!

HOMESTORY GASTHOF ZUM SONNENWALD

Gasthof zum Sonnenwald Familie

Ein Bekenner zur Regionalität

Wolfgang Aulinger hat die Welt bereist und bekocht daheim zusammen mit seiner Frau Stefanie in seinem Gasthof zum Sonnenwald die Gäste mit exzellenter regionaler Küche.

Die gute Küche des Bayerischen Waldes wohnt an einem sonnigen Ort. In Schöfweg auf einem Hochplateau unterhalb vom Brotjacklriegel. Hier, im Gasthof zum Sonnenwald, schwingt Wolfgang Aulinger den Kochlöffel und seine Frau Stefanie sorgt sich um die Gäste. Die beiden folgen damit der gut 140-jährigen Wirtshaustradition, die mit Albert Aulinger als Bierbrauer mit einem Brauhaus in der Dorfmitte ihren Anfang nahm. Wolfgang hat viel in der Welt gesehen, bevor er nach Hause zurückkehrte und sich vornahm, zusammen mit seiner Frau konsequent regional zu kochen.

Für Genießer und Liebhaber bodenständiger Kulinarik ist das 1.300 Seelendorf Schöfweg so etwas wie ein Wallfahrtsort. Denn tagtäglich pilgern hunderte Menschen aus nah und fern in den Ort, genauer gesagt, in den Gasthof zum Sonnenwald. An einem frühen Freitagvormittag reise ich also nach Schöfweg. In der Gaststube ist es um diese Zeit noch ruhig. Die warme Morgensonne blinzelt durchs Fenster und Wolfgang Aulinger und seine Frau Stefanie bieten mir einen Kaffee an. In dieser angenehmen Atmosphäre beginnen wir unser Gespräch und ich frage Wolfgang, ob Koch sein Traumberuf sei. Er schüttelt den Kopf, meint nicht immer. Der Vater betrieb neben der Gastronomie eine Baufirma und deshalb wollte ich eigentlich Zimmerer werden. Aber die Stelle war schon an meinen Bruder vergeben, weshalb mir nichts anderes übrigblieb als Koch zu lernen. Denn unter meinem Bruder wollte ich auch nicht arbeiten, scherzt Wolfgang.

Im Gegensatz zu der Zeit, in der ich meine Lehre begann, ist Koch heute ein attraktiver Beruf und die Wertschätzung hat deutlich zugenommen. Gute Köche sind gefragt und ich hatte das Glück nach meiner Ausbildung die Welt bereisen und viel an Erfahrung sammeln zu können, betont Wolfgang.

Unter anderem war Wolfgang Aulinger in Österreich, in der Schweiz, in Australien und in den USA. Er kochte unter anderem bei Do & Co., einem börsennotierten Cateringunternehmen aus dem 1. Wiener Bezirk und kreierte die verrücktesten Menüs auf höchstem Niveau. Unter anderem, so Wolfgang, zählten die Formel Eins, die Film-Crew des Blockbusters Oceans Eleven und illustre Fluggäste exklusiver Privatfluggesellschaften zu unseren Kunden. Weniger spektakulär als damals, dafür aber durch und durch bodenständig, ist die Küchenphilosophie von Wolfgang Aulinger und seiner Frau Stefanie im eigenen Betrieb heute.

Wir wechseln zweimal täglich, mittags und abends, unsere Tageskarte. Wenn mittags ein Gericht aus ist, wird es von der Karte genommen und am Abend durch ein anderes ersetzt. Wenn etwa ein Wildschwein verfügbar ist, kommt es auf die Karte. Und dann kann es sein, dass zwei Monate vergehen, bis wir wieder eines bekommen, meint Wolfgang.

Frische ist das A und O seiner Küche. Hierfür pflegen er und seine Frau eine enge, vom gegenseitigen Respekt geprägte Beziehung zu den Lieferanten. Wir kennen und schätzen uns und die langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit steht an erster Stelle. Da gibt es auch kein Feilschen um den letzten Cent, so Wolfgang. Denn gute Lebensmittel haben auch einen wertschätzenden Preis. Diese Form der Zusammenarbeit mit Lieferanten hat mein Vater schon gepflegt und wir führen die Tradition fort. Vater Andreas unterstützt Wolfgang noch bei jeder Gelegenheit. Freitags ist der Vater auf Einkaufstour und besucht seine Bauern und Metzger. Ob in Hengersberg, Spiegelau oder in einem anderen Ort, man kennt sich persönlich. Vater Andreas kauft ein, was es gerade frisch gibt und das kommt dann daheim auf die Karte.

Ob das auch für Bier und Wein gilt, will ich wissen. Wir haben unsere festen Weinlieferanten und das schon seit vielen Jahren, antwortet Wolfgang. Beim Bier haben wir uns zuletzt geöffnet und Biere und Bierstile von verschiedenen Brauereien bezogen. Davon sind wir inzwischen wieder abgekommen. Den damals entstand sehr viel Unruhe. Plötzlich kam beinahe jeden Tag ein Bierlieferant und wollte uns etwas anbieten. Das wurde auf Dauer zur Belastung. Also haben wir das Prozedere geändert und bieten um unsere Hausbrauerei herum monatlich wechselnd spannende Biere aus der Region, die mein Vater regelmäßig von seinen Touren mit nach Hause bringt. Und dieses Konzept geht zur Zufriedenheit aller bestens auf.

Ich frage Wolfgang, ob die Bezeichnung Gasthof das auszudrücken vermag, was ihn auszeichnet. Ganz und gar sind Wolfgang und Stefanie überzeugt. Auf den Inhalt kommt es an und der gibt dem Namen die Bedeutung. Es mag sie wohl geben, sinniert Wolfgang, diejenigen, die ihren Gasthof selbst zum Landgasthof oder Landhotel aufhübschen aber die Erwartungen nicht erfüllen können. Wir sind und bleiben ein Gasthof, der für bodenständige und hochwertige Küche steht.

Damit landen wir beim Thema ökologische Verantwortung. Wolfgang und Stefanie sind überzeugt, dass die Herausforderungen der Zukunft nur zu meistern sein werden, wenn die regionale Kreislaufwirtschaft verstärkt wird. Es ergibt keinen Sinn, so die beiden, Lebensmittel, um die halbe Welt zu fliegen, ehe sie an einem anderen Ort auf dem Teller landen. Mit Tierwohl und Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun.

Die Biolandwirtschaft hat einen wertvollen Beitrag zur Schaffung eines neuen Bewusstseins geleistet, betonen beide. Allerdings muss man den Begriff Bio richtig einordnen, erklären sie mir. In der Bio-Tierhaltung haben die Tiere mehr Platz in den Ställen und mehr Auslauf. Sie werden nicht präventiv mit Antibiotika und anderen Medikamenten behandelt und ihr Futter ist Qualitätskriterien unterworfen. Gentechnik ist generell verboten, betonen beide.

Die Vorstellung aber, dass das Fleisch vom Bio-Rind in jeder Hinsicht besser sei, teilt er dagegen nicht zwingend. Geschmacklich ist Biofleisch exzellent, da aber extensiv gehaltene Tiere mehr in Bewegung sind, bauen sie mehr Muskeln auf und diese sind fester und zäher, was jedem Koch und auch Gast bewusst sein muss.

Ihr Rindfleisch beziehen die Aulingers vom Schwiegervater. Da wissen sie, was sie haben, sagen sie. Die Tiere wachsen in Anbindehaltung auf, werden mit Gras und Heu gefüttert und erhalten so gut wie keine Silage oder Kraftfutter. In absehbarer Zeit werden Wolfgang und Stefanie zusammen mit dem Schwager selbst Rinder in Freiland- und Mutterkuhhaltung züchten und in der Küche verarbeiten. Die Pläne dafür liegen schon fertig in der Schublade.

Noch anspruchsvoller als Fleisch ist Gemüse, betont Wolfgang. Ich kenne keinen Ort auf der Welt, wo so wenig hochwertiges Gemüse angeboten wird, als in Deutschland.

Glücklicherweise haben wir einen regionalen Lieferanten, der primär als Händler seine Ware auf den Wochenmärkten anbietet und nur zwei Wirtshäuser beliefert. Eines davon sind wir. Dabei kommt uns zugute, dass er bei den Wochenmarktkunden nur mit bestem Gemüse bestehen kann.

Der hohe Aufwand, den Wolfgang und Stefanie im Einkauf betreiben, lohnt sich nicht nur finanziell, sondern drückt sich auch in persönlicher Wertschätzung aus. Inzwischen fragen immer mehr Gäste an, ob wir ihnen etwa Rehfleisch verkaufen, weil ihnen das Gericht so sehr geschmeckt hat. Das ist für uns die höchste Form der Anerkennung, so Wolfgang.

Neun von zehn Gästen im Gasthof zum Sonnenwald kommen aus der näheren Region. Viele sind Stammgäste, freut sich Stefanie. Und was Stammgäste bedeuten, hat die Pandemie in besonderer Weise zum Ausdruck gebracht. Wie viele Kollegen, haben wir einen Abholservice eingeführt und verdanken es unseren Stammgästen, dass wir damit durch diese schwere Zeit gekommen sind. Der Abholservice ist zum neuen Standbein geworden und floriert auch nach den Lockdowns. Die größte Herausforderung am Anfang bestand darin, so Wolfgang, ein nachhaltiges Verpackungssystem zu finden, welches vollständig kompostierbar ist. Aber auch das haben wir inzwischen gelöst. Dem Zuckerrohr sei Dank, meint Wolfgang.

Nach einer Stunde Gespräch und Diskussion wirken Wolfgang und Stefanie noch immer tiefenentspannt, obwohl sich nebenan schon die Gaststube füllt. Daher frage ich Wolfgang, ob ihn etwas aus der Ruhe bringen kann. Und er meint zu meiner Überraschung:

Ja. Ich bin schon immer in Sorge, zu wenig zu tun. Woher das kommt, keine Ahnung, so Wolfgang. Ich weiß nur eins, fährt er fort: Wenn etwas zur Routine wird, werde ich schnell unruhig und es entsteht das Gefühl von Stillstand. Stefanie lacht.

Zuletzt in Sorge waren Wolfgang und Stefanie als die Onlinebewertungen in der Gastronomie aufkamen. Eine schlechte Bewertung, was im besten Betrieb vorkommt, wirft Dich in der Gesamtnote gleich Lichtjahre zurück, so Stefanie. Wir hatten einen Riesenrespekt davor, weil wir die Kontrolle über die Kommunikation teilweise verloren hatten. Aber seit wir uns darüber keine Gedanken mehr machen, erhalten wir nur noch positive Bewertungen, lacht sie.

Was er denn von der Zukunft erwartet, will ich von den beiden abschließend noch wissen. Eines Tages meinen sie, könnte wir uns auch die Übernahme neuer, andersartiger Aufgaben vorstellen, die gar nichts mit dem von heute zu tun haben. Möglichkeiten gäbe es da einige, meint Wolfgang. Aber im Moment ist das überhaupt kein Thema. Dafür macht es uns zu viel Freude, unseren Gästen ihre Lieblingsgerichte zuzubereiten. Und dann verraten sie mir zum Schluss noch, dass es ein Gericht gibt, das seit einem Jahrzehnt nicht mehr auf der Karte steht, aber täglich bestellt wird: „Das Aulinger-Schnitzel“. Na dann, was gibt es Schöneres als ein offenes Geheimnis.

Das sollten Sie einmal ausprobieren!

Gasthof zum Sonnenwald

Sonnenwaldstr. 3
94572 Schöfweg
+49 9908 275
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Kapellenhof Ringelai

Kapellenhof Ringelai

Wirtshaus Kapellenhof – ein Wirtshaus wie früher, in dem frisch gekocht wird und in dem die Gäste gerne beisammen sitzen und sich wohlfühlen. Wir verwenden vorzugsweise regionale und biologische Zutaten. Unsere Lieferanten kennen wir persönlich und wenn es etwas nicht in der Region gibt, importieren wir Zutaten wegen der speziellen Beziehungen aus Österreich. Auf unseren Bierdeckeln steht „Die Liebe zum Kochen schmeckt im Detail“ – das ist uns Programm.

Das richtige Maß ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir lieben die Natur und unsere Alleinlage auf einem Hang im „Schmalzdobl“ bei Ringelai inmitten von 24 Hektar Pferdeweide. Deshalb sind wir Nationalparkpartnerbetrieb, biozertifiziert, haben das Bayerische Umweltsiegel in Gold und eine 3-Sterne-G Klassifizierung.

Verstockte Buche, heimische Linde und Esche sind nur eine kleine Auswahl der Hölzer aus der unmittelbaren Umgebung, mit denen wir unsere Gasträume und Zimmer gestaltet haben. Was die Natur des Bayerischen Waldes zu bieten hat, haben die Brüder Johann und Herbert Vernim in unverwechselbarem Stil zum Markenzeichen des Wirtshauses Kapellenhof gemacht.

Die Wärme von Holz soll uns beispielgebend für die Wärme gegenüber dem Gast sein: natürlich und nicht aufgesetzt.

Wenn die Wirtshäuser früher gut waren, sind wir gerne so wie früher!

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HOMESTORY KAPELLENHOF

Die Sinnstifterin Hannelore Hopfer
Journalistin und Gastgeberin vom Kapellenhof

Hannelore Hopfer ist Journalistin und Unternehmerin aus tiefer innerer Überzeugung.  Und das nicht erst seit gestern. Schon als Kind hat sie eine Vorstellung darüber, was sie einmal werden will: Reporterin. Und so sollte es auch kommen. Ihr Traum wird zum Beruf, der Beruf zur Berufung und die Berufung führt sie eines Tages in den Bayerischen Wald um dort heimisch zu werden und einen Flecken heile Welt zu erhalten. Aber der Reihe nach…

Nach der Matura studiert Hannelore Hopfer empirische Sozialwissenschaften in den Fächern Pädagogik, Psychologie und Publizistik in Wien und in München. Noch während des Studiums bricht sie 1975 auf nach Salzburg. Stadt und Land werden ihr zur Heimat und der ORF zur Berufung. Die Aufgabe als Journalistin bringt es mit sich, dass sie herumkommt und viele Menschen und ihre Geschichten kennenlernt. Nebenbei liest sie seit Kindheitstagen. Mit ihrem weiten und tiefen Weltblick und dem Interesse für Mensch und Umwelt bleibt ihr der allmähliche Wandel auf dem Land nicht verborgen: Die Dörfer verlieren allmählich ihre Menschen, vor allem die Jugend an die Städte und ob sie je einmal zurückkehren werden, bleibt ungewiss.  In der Landwirtschaft gilt inzwischen das Prinzip „wachse oder weiche“, was zu einem nachhaltigen Wandel in der Kulturlandschaft führt und auch das Landschaftsbild überall verändert.  Auch viele Unternehmen richten im Laufe der Zeit ihre Blicke so fest auf urbane Zentren und Lebensstile, dass ihnen Entwicklungen und Chancen im ländlichen Raum oft vollständig abhandenkommen.

1985 reist Hannelore Hopfer aus beruflichen Gründen für den BR zum ersten Mal in den Bayerischen Wald und lernt zu ihrer großen Freude einen noch immer weitgehend authentischen Landstrich kennen und lieben. Hier diktieren noch das Relief der Landschaft und heimatverbundene Menschen, was getan wird und was nicht. So kommt es, dass sie das kleine Dorf Marchzipf und den Schmalzdobl, einen tief eingeschnittenen Talboden der Wolfsteiner Ohe kennen und schätzen lernt. Fortan hat Hannelore Hopfer zwei Heimaten und pendelt viele Jahre zwischen dem Bayerischen Wald und dem Salzburger Land. Es soll noch eine ganze Weile dauern, bis Hannelore Hopfer den in ihrer Bayerwaldheimat liegenden Kapellenhof erwirbt und auf nachhaltigen Tourismus ausrichtet.

Der Kapellenhof liegt auf einem Hang über dem Talboden der Wolfsteiner Ohe und hat tiefreichende, 120-jährige Wurzeln. Seinen Namen bekam der Hof von der Kapelle beim Altbau und der langen Tradition als Viehweide für die Tiere der Umgebung. So erwirbt 1911 eine Weidegenossenschaft den Grund und Boden im Umfeld des Hofes. Aus Feldern entstehen Wiesen und weitläufige Areale, die die Genossenschaft in Koppeln aufteilt. Zudem pflanzt sie Obstbäume, die Mensch und Tier gleichermaßen als Obst- oder Schattenspender dienen. Noch heute sind Teile der alten Baumbestände erhalten und leuchten als Blütenmeer im Frühling weithin sichtbar. Durch Um- und Neubau entstehen damals auch Stallungen für Rinder.

In den 60-er Jahren wechseln die Besitzer und der Kapellenhof wird fortan ein beliebter Ferienhof in der Region. 1991 verändert dann ein Blitzschlag von einer Minute auf die andere alles.  Stallungen und Scheune werden ein Raub der Flammen und nur die Grundmauern des ehemaligen Kuhstalls vom Kapellenhof bleiben stehen. Es vergeht ein ganzes Jahr bis mit Gisela Thuringer wieder Leben in der Landwirtschaft einkehrt. Als Pächterin übernimmt sie Weiden und Stall und beginnt einen nachhaltigen Freizeit-Reitstall aufzubauen. Natur- und artgerechte Pferdehaltung werden zum Segen für Hof, Mensch und Tier. Zwanzig Pferde genießen den „Luxus“ von 24 Hektar Weidefläche. Ihre Sommernächte verbringt die Herde draußen auf der Weide und tagsüber drinnen im Stall, um vor Fliegen und Bremsen geschützt zu sein.

Gisela Thuringer widmet sich aber auch mit aller Aufmerksamkeit Grund und Boden. Die Wiesen lässt sie im Wechsel beweiden, zweimal pro Jahr mähen und mit dem Mist aus dem Pferdestall düngen. So entstehen im Laufe von 25 Jahren flächenbezogener Landwirtschaft auf dem Kapellenhof artenreichste Weiden mit 185 Pflanzenarten. Im Jahr 2008 wird Gisela Thuringer von der unabhängigen Pferdefachzeitschrift „Pegasus“ dafür mit dem Preis „artenreichste Pferdeweide Deutschlands“ geehrt.

Als Hannelore Hopfer im Jahr 1993 auf der Suche nach einer Unterkunft für ihr zweieinhalb Jahre altes Fohlen „Mucka“ ist, kreuzen sich ihre Wege. Beide teilen von der ersten Minute an gemeinsame Vorstellungen, was das Verständnis von Landwirtschaft und den Respekt der Menschen gegenüber Tieren angeht. Diese Beziehung ist mitunter einer der Gründe, weshalb Hannelore Hopfer im Jahr 2013 den Hof auch erwirbt. Rückblickend meint sie, „der Entschluss, das Anwesen mitsamt der Landwirtschaft zu kaufen, war ein spontaner Akt“. Und sie ergänzt: „Ich wollte nicht, dass jemand den Kapellenhof führt, der nicht zu dem steht, was den Kapellenhof im Kern ausmacht: Nachhaltigkeit und das Mit- und Füreinander.“

Diese Werte sind für Hannelore Hopfer der Bezugspunkt für alles Handeln. Ihr Credo: Gastgeber, die nicht aus tiefster Überzeugung Nachhaltigkeit leben und die Grenzen des Wachstums beachten, werden in Zukunft kläglich scheitern. Zum Beweis verweist sie auf den Philosophen und Nationalökonomen Leopold Kohr aus Oberndorf bei Salzburg, der im vergangenen Jahrhundert das menschliche Maß zu seiner wichtigsten Botschaft gemacht hat. SLOW und SMALL sind Leitlinien, die nie aktueller waren als heute, so Hannelore Hopfer.

Dem Kapellenhof hat Hannelore Hopfer bewusst Grenzen gesetzt.  In den vergangenen Jahren haben Handwerker aus der Region das Anwesen mit viel Liebe zum Detail und heimischem Holz renoviert und zu einem Wohlfühlort gemacht. Das „Well-Being“ auf dem Kapellenhof entspringt der Anmut der Natur und vielen malerischen und stillen Orten für Mensch und Tier in der Umgebung.  Im Wirtshaus wird mit biologischen und regionalen Zutaten gekocht und alles frisch zubereitet. Convenience hat hier kein Zuhause. Barbara Poschinger-Achenbach im Service und Küchenchef Manuel Hartl garantieren höchste Qualität aus regionalen und Bioprodukten. Und dann verweist Hannelore Hopfer auf den Hausverstand und betont: „Wir servieren unseren Gästen halt nur das, was wir auch selbst gerne essen, und das kommt entweder aus dem Bayerischen Wald oder aus meiner Heimat in Österreich“. Wie schön und wie einfach!

Das sollten sie einmal ausprobieren!

Kapellenhof Ringelai

Kapellenhof 1
94160 Ringelai

+49 8555 4079 650
www.kapellenhof.eu

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Apostelbräu

Apostelbräu

Seit 2005, also nun in vierter Generation, ist Rudi Hirz der Chef von Apostelbräu. 1990 hat er mit seinem Vater ein Dinkelbier entwickelt. Das war sozusagen bereits der Anfang der Craft-Bier-Produktion. Heute braut er eine Vielzahl verschiedenster Biersorten, von Dinkel-Weißbier über Craft-Biere wie Pale Ale oder Farmhouse bis hin zu einer beachtlichen Auswahl an Bieren mit außergewöhnlichen Getreidesorten wie Emmer, Urkorn oder Schwarzem hafer.

Jedes der Biere wird handwerklich, ohne Zusatz von jeglichen Hilfsmitteln hergestellt.  Die althergebrachte Herstellungsweise lässt das Bier zu etwas Besonderem werden. Entsprechend sind unsere Biere immer unfiltriert und naturtrüb. In der Birreria nebenan in Hauzenberg werden neben den Bieren außerdem leckere Speisen angeboten. Es gibt auch die Möglichkeit, die Brauerei oder das Dinkelbier-Museum zu besichtigen.

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Im Gespräch mit Rudi Hirz

Brauereiführung

Lassen Sie sich einladen zu einem Streifzug durch die Welt des Bierbrauens und erleben Sie ein Stück Bayern. Schauen Sie hinein in das Herz der Brauerei, dem Sudhaus oder nehmen Sie die liebevoll restaurierten Geräte unter die Lupe, die in der alten Füllerei aufgebaut sind.
Erleben Sie die überlieferte Handwerkliche Kunst und entdecken Sie die Atmosphäre aus Lebensfreude und Ursprünglichkeit in einem unvergesslichem Rahmen.

Infos und Buchung bei Apostelbräu
E-Mail: info@apostelbraeu.de
Tel.: +49 (0)8586 2200
www.apostelbraeu.de

Biersteuer

Rudi Hirz

Die Biersteuer ist eine Verbrauchsteuer. In Deutschland wird die Biersteuer durch die Zollverwaltung erhoben. Die Höhe der Biersteuer richtet sich nach dem Stammwürzegehalt des Bieres und der Jahresproduktion der einzelnen Brauerei.

Der Stammwürzegehalt wird in Grad Plato gemessen. Der Regelsteuersatz beträgt pro Hektoliter 0,787 Euro je Grad Plato. Über die Biersteuermengenstaffel bekommen Brauereien mit einer Gesamtjahreserzeugung von weniger als 200.000 Hektoliter einen ermäßigten Steuersatz.

Alkoholfreies Bier bis 0,5 Vol. Alkohol unterliegt nicht der Biersteuer. Auch Haus- und Hobbybrauer dürfen bis zu einer Menge von zwei Hektolitern im Kalenderjahr Bier selbst brauen, ohne dass sie hierfür eine Biersteuer bezahlen müssen.

Apostelbräu

Eben 11-13
94051 Hauzenberg
+49  8586 2200
 
 
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KaffeeWerk

KaffeeWerk

Espresso, Cappuccino, klassischer Filterkaffee – fachmännisch zubereitet von Baristi: jede Portion frisch und mit handwerklichem Können. Dazu selbstgemachter Kuchen, Patisserie und gut ausgewählte Getränke.

Wer dem Trubel der Stadt entfliehen möchte, nutzt im Sommer unsere Liegestühle. Innen ist es wie ein zweites Wohnzimmer. Ach ja: die Auswahl an Bierspezialitäten ist erlesen und groß!

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HOMESTORY KAFFEEWERK

Stephan Bauer hat eine Berufung: Kaffee. Die Kaffeefrucht fasziniert ihn und er nennt sie eine Wunderkirsche. Mit über 800 Aromen ist sie von der Natur einzigartig ausgestattet und verdient viel mehr, als nur als eine Ware im Coffee to go Becher zu enden. Stephan hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür seinen Beitrag zu leisten.

Aber der Reihe nach. Als in den 90er-Jahren die Hip-Hop-Kultur Deutschland erreicht, eröffnet Stephan inmitten der Stadt einen Hip-Hop-Lifestyle Laden mit Mode und allerhand Accessoires und betreibt noch weitere Geschäfte in der Stadt. Er ist ein leidenschaftlicher Einzelhändler. Aber um die Jahrtausendwende beginnen sich die Einzelhandelsstrukturen in der Stadt zu verändern und etwa zur selben Zeit ist auch der Hip-Hop-Höhenflug am Abklingen.

Als im Sommer 2008 die Stadtgalerie mit über 90 Läden im Stadtzentrum eröffnet, reagiert Stephan auf die Entwicklung und wechselt das Quartier. Er zieht in die Passauer Innstadt und lässt sich, nach Handelsmaßstab gemessen, auf dem nicht gerade hochfrequentierten Kirchenplatz nieder. Das Sortiment am neuen Standort wird noch spezifischer und verbindet von nun an ökologische Streetwear-Mode mit fancy Kaffeegenuss.  „In puncto Atmosphäre war dieses neue Geschäft in der Innstadt durch nichts zu überbieten und der schönste Laden, den ich je betrieben habe“, schwärmt Stephan noch heute.

Aber der neue Laden kommt schwer in die Gänge. Schließlich zieht Stephan einen Schlussstrich unter die Mode und konzentriert sich fortan zusammen mit einem Freund ganz auf Kaffeegenuss. Die fachlichen Voraussetzungen dafür hat er bereits in der Zeit als Modehändler erworben. Er ist Barista und hat viel über Kaffee gelernt, vieles ausprobiert und die Welt des Kaffees in allen Einzelheiten geradezu studiert. Auf die Frage nach dem Unterschied von Arabica- und Robustabohnen kommt er sofort ins Philosophieren und mir wird klar, dass ich da bei einem absoluten Experten zu Gast sein darf.

Arabica und Robusta – die Unterschiede

 

Die Wiege des Kaffees liegt in Äthiopien. Viele feine Kaffees kommen aus Afrika, aber auch aus Mittel- und Südamerika und Asien. Canephora-Kaffees werden unter anderem in Vietnam, Indonesien und Indien angebaut. Die Kaffeepflanze kann über sechs Meter werden und wird in Höhen ab 300 Metern angebaut. Sie ist im Gegensatz zu Arabica widerstandsfähiger und weniger anfällig für Schädlingsbefall oder Krankheiten und deswegen als Robusta bekannt. Arabien-Kaffees stammen zum Beispiel aus Brasilien, Kolumbien und Honduras. Im Gegensatz zur Robusta ist die Arabica-Bohne empfindlich. Die Umweltbedingungen müssen ideal sein, damit sie erfolgreich gedeihen kann. Auch ihre Ernte gestaltet sich schwierig. Kaffee der Sorte Robusta hat einen deutlich höheren Koffeinanteil und enthält auch mehr Chlorogensäuren. Arabica-Kaffee hingegen ist bekömmlicher, reich an aromatischen Ölen und geschmacklich nuancierter. 70 Prozent des weltweit gehandelten Kaffees ist Arabica-Kaffee. In der Regel wird er zu höheren Preisen verkauft.

Also ruft Stephan das KaffeeWerk ins Leben und beginnt es einzurichten. Im Gegensatz zur Namensfindung war die KaffeeWerk-Möblierung ein leichtes, lacht Stephan. „Von den früheren Läden hatten wir jede Menge an ausgefallenen Einrichtungsgegenständen, die wir nutzen konnten. Dazu kam, dass wir auf Inspirationsreisen hippe Berliner Szene-Cafés wie „Bonanza Coffee Heroes“, „God Shot“, „No Fire No Glory“ und „DoubleEye“ entdeckten und uns einiges abschauen konnten“.

Am Ende entsteht aus der Melange von urbaner Kaffeehauskultur und Hip-Hop-Erbe im Jahr 2010 das wohl originellste Genuss-Café Niederbayerns. In diese Zeit fällt auch der Beginn der sogenannten „Third wave of coffee“.  Im Gegensatz zu den Protagonisten der zweiten Welle wie Starbucks, die Kaffee als Konsumware an jeder Straßenecke anbieten, ist der Anspruch der neuen Generation von Kaffeeanbietern eine entschleunigende Genusskultur anzuregen, Tiefe in der Sensorik und Kennerschaft zu ermöglichen. Dazu bedarf es, so Stephan Bauer, Verbesserungen auf nahezu jeder Bearbeitungsstufe und über die gesamte Customer Journey hinweg auf den Weg zu bringen.  Anbau, Ernte und Verarbeitung müssen weiterentwickelt werden, ebenso die Beziehungsqualität zwischen Kaffeebauern, -händlern und Kaffeeröstern. Von Beginn an pflegt er, soweit es möglich ist, persönliche Kontakte zu Kaffeebauern vor Ort, betont aber gleichzeitig, dass stabile Kontakte, Logistik und fairer Handel noch weit von dem entfernt sind, was er sich selbst wünschen würde.

Gut zehn Jahre nach Gründung des KaffeeWerks erschweren Pandemie, politische Instabilitäten in einigen Anbaugebieten und der Klimawandel den Handel mit Kaffee massiv. Die Auswirkungen spürt man bis nach Passau. Um sicherzugehen, jederzeit das Richtige zu tun, hat Stephan eine Schlüsselfrage entwickelt, gewissermaßen als Lackmustest für die Vertrauenswürdigkeit seiner Lieferanten und Händler, und diese lautet: „Verdient der Kaffeebauer so viel, dass er und seine Familie davon leben können?“
Am Ende, meint Stephan, ist der frisch gebrühte Espresso dann mehr als nur 25 Milliliter Kaffeegenuss. Sie ist die Essenz aus Güte der Kaffeekirsche, aus wertschätzender Verarbeitung und aus der öko-sozialen Verantwortung all derer, die sie in die Hand genommen haben.

Inzwischen hat Stephan das Kaffeewerk auf drei Beine gestellt: Szene-Café, Kaffeemaschinenhandel und schließlich die Rösterei, die eigentlich nicht zur Marke Kaffeewerk gehört. Auf die Frage, wie eins zum anderen kam, meint Stephan:

„Alles hat sich von innen heraus entwickelt und war nicht von langer Hand geplant. Das wäre auch gar nicht mein Naturell und lacht. Ich kann sehr spontan sein und liebe es, Ideen einfach einmal auszuprobieren. So fragten mich im Café immer wieder interessierte Menschen nach der passenden Kaffeemaschine für die Zubereitung eines exzellenten Espresso. Andere wollten, dass ich ihre Siebträgermaschine repariere. So entstand durch Tun der Einzelhandel mit hochwertigen Kaffeemaschinen, mit Beratung, Schulung und Service an alter Wirkungsstätte in der Innenstadt“. Wobei, so Stephan weiter, „die meisten Kunden kaufen bei mir nicht nur eine Kaffeemaschine, sondern ein Lebensgefühl und schwärmen von Eleganz, Stil und dem wertigen Design der Maschinen“.

„Und so ähnlich entstand dann auch die Kaffeerösterei. Auch hier stand am Anfang eine Anfrage eines Unternehmers in der Umgebung, ob ich in seinem neu geplanten Ladenlokal nicht eine eigene Rösterei betreiben wolle. Da fiel mir ein Freund ein, der sich selbst schon mit dem Gedanken befasst hatte zu rösten. Nach einigen Überlegungen beschlossen wir zusammen die Kaffeerösterei Büttner & Bauer zu gründen. Eine wunderbare Entwicklung, die meinen Kaffeezyklus von der Bohne bis zum Kaffeegenuss perfekt abrundet und womit wir sicherstellen können, jede Phase der Kaffeewerdung selbst nach unseren Vorstellungen gestalten zu können“.

Auf die Frage, wie das Bier ins Café kommt, Stephan ist Gründungsmitglied der 2016 ins Leben gerufenen Bierkulturregion Niederbayern, meint er, beide Welten Kaffee und Bier verbindet einiges und daher hat er sich entschlossen, feine regionale Bierspezialitäten anzubieten. Er selbst ist seit der Craftbeer-Bewegung Biertrinker und hat dabei die Aromenvielfalt kennen und schätzen gelernt. Auch das Brauwesen schlägt zusehend den Weg der Nachhaltigkeit ein und stellt die Regionalität wieder als Leistung in den Vordergrund. Auf die Frage, auf was er eher verzichten könnte: Kaffee oder Bier, meint er, notfalls auf beides, aber er würde leiden und lacht.

Mehr oder weniger werde ich den Eindruck nicht los, dass vielleicht in Zukunft noch ein BierWerk entstehen könnte, mal sehen meint Stephan Bauer, was wird. Zum Schluss kann ich ihm nur noch so viel entlocken, als dass da noch zwei, drei Ideen sind, die ihn bedrängen. Ob Bier dabei sein wird, wir werden sehen.

KaffeeWerk

Kirchenplatz 3
94032 Passau

+49 851 2014
www.KaffeeWerk.eu

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